Die Regenbogenbrücke

von Paul C. Dahm

 


An einem Ort in der Ewigkeit gibt es einen Platz, den man die Regenbogenbrücke nennt. Wenn ein Tier stirbt, das eng mit einem Menschen zusammengelebt hat, begibt es sich zu dieser Regenbogenbrücke.
Dort gibt es Wiesen und Hügel für all unsere lieben Freunde, damit sie laufen, fliegen und zusammen spielen können. Es gibt jede Menge Futter, Wasser und Sonnenschein und unsere Tiere fühlen sich dort wohl und zufrieden. Alle Tiere, die einmal krank oder alt waren, sind gesund und stark, so wie wir uns an sie in unseren Träumen erinnern.


Die Tiere sind glücklich und haben alles, ausser etwas: sie vermissen jemanden ganz fest, jemanden den sie zurückgelassen haben – nämlich DICH!


Sie alle laufen, fliegen und spielen bis zu dem Tag, an dem eines sein Spiel unterbricht und in die Ferne schaut. Die hellen, wachen Augen werden aufmerksam, sein Körper wird unruhig.


Plötzlich trennt es sich von der Gruppe, fliegt förmlich über das grüne, saftige Gras, seine Beine und Flügel tragen es schneller und schneller!


Noch bist du ein Punkt in der Unendlichkeit, doch wenn du und dein Freund euch dann trefft, gibt es nur noch Wiedersehensfreude, die nicht mehr enden will. Dein Gesicht wird mit tausend «Küssen» benetzt, deine Hände streicheln wieder über den geliebten Kopf und du siehst einmal mehr in die treuen Augen deines Tieres, die du so lange nicht mehr gesehen, aber niemals aus deinem Herzen gelassen hast!


Dann geht ihr zusammen über die Regenbogenbrücke….!

 

Ein bisschen mehr Friede und weniger Streit
Ein bisschen mehr Güte und weniger Neid
Ein bisschen mehr Liebe und weniger Hass
Ein bisschen mehr Wahrheit, das wäre doch was!
Statt so viel Unrast ein bisschen mehr Ruh
Statt immer nur ICH, ein bisschen mehr DU!
Statt Angst und Hemmungen ein bisschen mehr Mut
Und Kraft zum Handeln, das wäre gut!
In Trübsal und Dunkel ein bisschen mehr Licht
Kein quälendes Verlangen, ein bisschen Verzicht
Und viel mehr Blumen, solange es geht
Nicht erst an Gräbern, da blühn sie zu spät!
Ziel sei der Friede des Herzens, besseres weiss ich nicht!
(Peter Rosegger 1843-1918)